Bauverfahren papierlos und digital

Beim Treffen mit Ministeriumsvertretern und Fachfirmen überzeugte der Märkische Kreis mit seinem Verfahren zur digitalen Erfassung der Bauanträge. Foto: Wesley Baankreis/Märkischer Kreis

Die Digi­ta­li­sie­rung schrei­tet beim Mär­ki­schen Kreis vor­an. Vor­ne mit dabei ist die Bau­auf­sicht. Seit März die­ses Jah­res läuft das kom­plet­te Ver­fah­ren der unte­ren Bau­auf­sichts­be­hör­de völ­lig digi­tal und ohne Papier ab – von der Annah­me des Antra­ges über die Sach­be­ar­bei­tung bis zur Aus­stel­lung der Bau­ge­neh­mi­gung. Das stieß bei der Pro­jekt­grup­pe für das Bauportal.NRW des Minis­te­ri­ums für Hei­mat, Kom­mu­na­les, Bau und Gleich­stel­lung des Lan­des Nord­rhein-West­fa­len auf gro­ßes Inter­es­se. Des­halb lud der Mär­ki­sche Kreis Ver­tre­ter des Minis­te­ri­ums, Fach­fir­men und der Süd­west­fa­len IT ein und stell­te das erfolg­rei­che Digi­ta­li­sie­rungs-Pro­jekt im Lüden­schei­der Kreis­haus vor.
Bei Bau­an­trä­gen hat sich die Lage in den ver­gan­ge­nen Mona­ten rasant ent­wi­ckelt: „Coro­na hat den digi­ta­len Arbeits­pro­zess deut­lich und schnel­ler vor­an­ge­trie­ben. Dabei hat sich der gan­ze Pro­zess weni­ger pro­ble­ma­tisch erwie­sen als gedacht“, erklär­te Sach­ge­biets­lei­ter Uri­el Schiff­gen im Rah­men des Tref­fens.
Waren es bis Ende 2019 noch rund 28 Pro­zent der Bau­an­trä­ge, die digi­tal ein­ge­reicht wur­den, hat sich die Zahl von März 2020 bis August 2020 auf 86 Pro­zent erhöht. Bis zum Ende des Jah­res rech­net der Mär­ki­sche Kreis damit, dass die Zahl der kom­plett digi­ta­len Ver­fah­ren auf 92 Pro­zent steigt. Die Bau­auf­sicht kann seit die­sem Früh­jahr auch Bau­ge­neh­mi­gun­gen samt Gebüh­ren­be­scheid kön­nen digi­tal ver­schi­cken. Eine Geset­zes­er­wei­te­rung durch Coro­na hat das ermög­licht. „Die bis­he­ri­ge Reso­nanz auf den rein digi­ta­len Weg war bis­lang durch­weg posi­tiv“, freut sich Schiff­gen über den nahe­zu rei­bungs­lo­sen Kom­plett­um­stieg.
Für den Stand der Ent­wick­lung erhielt die Bau­auf­sicht des Mär­ki­schen Krei­ses ein beson­de­res Lob der Dele­ga­ti­on des Minis­te­ri­ums. Sie habe bei ihren bis­he­ri­gen Erhe­bun­gen kei­ne Kom­mu­ne oder Kreis ange­trof­fen haben, die beim digi­ta­len Pro­zess in die­sem Bereich soweit fort­ge­schrit­ten war. 
Seit 2005 wird im Fach­dienst Bau­auf­sicht und Immis­si­ons­schutz die Digi­ta­li­sie­rung von der Pro­jekt­grup­pe „Digi­ta­le Bau­ak­te“ vor­an­ge­trie­ben. Nach­dem Online­be­tei­li­gun­gen ein­ge­führt wur­den, folg­te wenig spä­ter der Start­schuss für die Digi­ta­li­sie­rung von Alt­ak­ten und die gleich­zei­ti­ge digi­ta­le Erfas­sung neu­er Anträ­ge. Wäh­rend mitt­ler­wei­le selbst in Papier­form ein­ge­gan­ge­ne Anträ­ge aus­schließ­lich digi­tal erfasst wer­den, ist der Pro­zess bei Alt­fäl­len noch nicht abge­schlos­sen. In den ver­gan­ge­nen 13 Jah­ren sind bereits rund 34.000 Akten digi­ta­li­siert wor­den. Im nächs­ten Schritt war­ten rund 16.000 Bau­lastak­ten auf eine Erfas­sung und Über­tra­gung in das System.