DM: Jessica von Bredow-Werndl strahlte

Jessica von Bredow-Werndl heißt die Deutsche Meisterin beim Longines Balve Optimum. Sie holte sich auf ihrer Trakehnerstute Dalera BB beim Grand Prix Special die Goldmedaille, vor Isabell Werth und Dorothee Schneider. Foto: Alexandra-Krahl-Fotografie

Schö­ner kann Freu­de kaum sein: Jes­si­ca von Bre­dow-Werndl strahl­te über das gan­ze Gesicht, Trä­nen kul­ler­ten, ihr Sohn Moritz freu­te sich eben­falls mit der Mama mit, und Bea­tri­ce Bürch­ler-Kel­ler – Besit­ze­rin von Dalera – war ganz aus dem Häus­chen. Selbst­ver­ständ­lich wur­de Dalera BB über­schwäng­lich geherzt, die Anspan­nung der letz­ten Tage fiel sicht­lich ab. Die Welt­rang­lis­ten-Drit­te Jes­si­ca von Bre­dow-Werndl und ihre schi­cke Tra­keh­ner­stu­te tri­um­phier­ten beim Lon­gi­nes Bal­ve Opti­mum im Grand Prix Spe­cial – dem Klaus Rhein­ber­ger Memo­ri­al Preis – und sicher­ten sich damit auch ihre ers­te Gold­me­dail­le bei den Deut­schen Meis­ter­schaf­ten Dres­sur im Senio­ren­la­ger. Eine Her­zens­ab­ge­le­gen­heit, denn die­ser Sieg war das erklär­te Ziel der Aben­hau­se­ne­rin. End­lich. End­lich hat­te es geklappt! Sil­ber sicher­ten sich Isa­bell Werth und Wei­he­gold OLD, Bron­ze fiel an Doro­thee Schnei­der und Faustus.

Am Frei­tag hat­ten Jes­si­ca von Bre­dow-Werndl und TSF Dalera BB, eine 13-jäh­ri­ge Tra­keh­ner­stu­te v. Easy Game x Handryk, noch das Nach­se­hen und muss­ten Kader­kol­le­gin Isa­bell Werth und Wei­he­gold OLD (v. Don Schuf­ro x San­dro Hit) im Grand Prix – Qua­li­fi­ka­ti­ons­prü­fung zum Grand Prix Spe­cial der Deut­schen Meis­ter­schaf­ten – den Vor­tritt las­sen. Hauch­dünn nur war der Vor­sprung von Dres­sur­queen Werth – und damit stell­te Jes­si­ca von Bre­dow-Werndl auch klar, dass sie den Titel holen kann und will. Heu­te war es dann soweit. Mit 83,549 Pro­zent tanz­ten sich Dalera und ihre Rei­te­rin zum Sieg. Ihr Ant­wort, wie es sich anfühlt, fällt kon­kret aus: „Geil!!!!“, so die Ath­le­tin lachend und gibt zu: „Ich war heu­te Mor­gen aber schon sehr ner­vös. Mor­gen müs­sen wir noch mal ran. Ich bin jetzt einer­seits locke­rer, ander­seits genau so auf­ge­regt. Isa­bell wird wie­der angrei­fen.“ Und sie fin­det noch sehr vie­le loben­de Wor­te für ihre här­tes­te Geg­ne­rin des heu­ti­gen Tages: „Bin Isa­bell sehr dank­bar, habe ja frü­her lan­ge mit ihr trai­niert – und sie war immer eine Frau, zu der ich auf­ge­se­hen habe. Nun mit ihr zusam­men hier zu ste­hen, ist etwas ganz Beson­de­res, von dem ich frü­her nur geträumt habe!“

82,569 Pro­zent, knapp ein Pro­zent weni­ger, erhiel­ten Isa­bell Werth und die 15-jäh­ri­ge Olden­bur­ge­rin Wei­he­gold OLD von den Rich­tern. Somit schramm­te die erfolg­reichs­te Dres­sur­rei­te­rin der Welt knapp am 16. Deut­schen Meis­ter­ti­tel vor­bei. Die Ent­schei­dung über die Gold­me­dail­le war ein ech­tes Kopf-an-Kopf-Ren­nen. „Das war ein super Fight mit Jes­si“, so Isa­bell Werth, die mit ihrem zwei­ten Pferd Emi­lio Rang 5 beleg­te (78,078 Pro­zent), und berich­tet wei­ter: „Mit Wei­he war ich super zufrie­den heu­te, lief sehr sehr gut, bis auf den Feh­ler in den Einern, als sie nicht auf ihren eige­nen Äppel­hau­fen tre­ten woll­te. Da hat­te sie sich in der Luft ver­dreht, das ist Schick­sal. Aber ich muss auch noch ein Kom­pli­ment an die Ver­an­stal­ter rich­ten für das sehr schö­ne Ambi­en­te – es ist hier eine sehr wür­di­ge Ver­an­stal­tung. Mor­gen tre­te ich mit Wei­he in der Kür an und will natür­lich angreifen.“

Bron­ze fiel mit 78,806 Pro­zent an Doro­thee Schnei­der und ihren 12-jäh­ri­gen Han­no­ve­ra­ner Wal­lach Faus­tus (v. Fals­ter­bo x For­rest xx). Sie fand nur loben­de Wor­te. „Faus­tus hat die Erwar­tun­gen deut­lich über­trof­fen. Zwei Mal haben wir eine per­sön­li­che Best­leis­tung auf­ge­stellt – und es ist sein ers­tes Mal auf den Deut­schen Meis­ter­schaf­ten. Faus­tus ist ein Pferd mit vie­len Höhe­punk­ten. Frü­her war er etwas schüch­tern im Vier­eck. Nun hat er sich aber gefun­den, geht auf Angriff und hat Lust sich zu prä­sen­tie­ren. Ich bin ganz stolz auf ihn!“, so Doro­thee Schnei­der – und ver­rät wei­ter: „Faus­tus ist erst drei Mal eine Kür gegan­gen. Ich ver­su­che mor­gen eine schö­ne har­mo­ni­sche Kür zu reiten.“

Die Ent­schei­dung über die Deut­sche Meis­ter­schaft in der Grand Prix Kür – Lon­gi­nes Gro­ßer Opti­mum Preis prä­sen­tiert von Meggle GmbH & Co.KG. beginnt am Sonn­tag, 20. Sep­tem­ber, um 14.30 Uhr.

Die schönsten Fotos vom Samstag-Grand-Prix

Alle Fotos von © Alex­an­dra-Krahl-Foto­gra­fie, Drolshagen