Dorothee Schneider siegt klar beim Grand Prix Special

Mit einer sen­sa­tio­nel­len Vor­stel­lung tanz­ten sich „Showi“ und Doro­thee Schnei­der vor aus­ver­kauf­ter Dres­sur­are­na zum Deut­schen Meis­ter­ti­tel im Grand Prix Spe­cial beim LONGINES BALVE OPTIMUM! Trän­chen flos­sen bei der Reit­meis­te­rin aus Framers­heim – und die begeis­ter­ten Zuschau­er gou­tier­ten den Erfolg und die Emo­tio­na­li­tät des Dres­sur-Dream­teams mit fre­ne­ti­schem Bei­fall. Der Kampf um die wei­te­ren Medail­len ent­schied sich erst mit dem letz­ten Ritt von Fre­de­ric Wand­res und Duke of Bri­tain: Der Hage­ner und sein Fuchs scho­ben Dres­sur­queen Isa­bell Werth und DSP Quan­taz in letz­ter Sekun­de noch auf den Bronzerang. 

83,686 Pro­zent – so lau­te­te das Ergeb­nis für Doro­thee Schnei­der und ihren 16-jäh­ri­gen Han­no­ve­ra­ner Wal­lach Show­time FRH (v. San­dro Hit) im Klaus Rhein­ber­ger Memo­ri­al, der Deut­schen Meis­ter­schaft im Grand Prix Spe­cial! Das muss­te der Gold­ritt gewe­sen sein, das war den Zuschau­ern sofort klar. Und Doro­thee Schnei­der wein­te bei der letz­ten Gruß­auf­stel­lung – wohl wis­send, dass die­se Dar­bie­tung etwas Beson­de­res war. „Ges­tern nach dem Sieg im Grand Prix war ich schon emo­tio­nal. Heu­te bin ich noch emo­tio­na­ler. Zum ers­ten Mal nach den Olym­pi­schen Spie­len von Tokio war ich mit dem Pferd wie­der im Vier­eck. Show­time FRH ist zurück. Er ist moti­viert, er möch­te mit mir tan­zen und hat Spaß an den Din­gen. Gran­di­os, wie er sich ange­fühlt hat. Ist nicht so rich­tig in Wor­te zu fas­sen“, schwärm­te Doro­thee Schnei­der, die 2019 mit Show­time schon ein­mal Deut­sche Meis­te­rin im Grand Prix Spe­cial wur­de. „Ich bin so dank­bar für die­ses Pferd. Wir ler­nen so viel von­ein­an­der. Wir sind bei­de eher intro­ver­tiert und zurück­hal­tend. Aber wir haben uns zusam­men ent­wi­ckelt und sind stolz auf uns. Es ist ein sen­sa­tio­nel­les Gefühl und ich lie­be es, die­ses Pferd zu prä­sen­tie­ren und den Sport zu zele­brie­ren.“ Fast ein Jahr lang pau­sier­te Show­time ver­let­zungs­be­dingt. „Er hat viel gechillt zwi­schen Tokio und Bal­ve und wur­de nur sehr dosiert gerit­ten. Er war viel auf der Wei­de und im Pad­dock – alles, was dazu gehört. Ich habe ihn dann behut­sam antrai­niert. Ich ken­ne das Pferd sehr gut und lan­ge und kann mich gut ein­füh­len, wie ich ihn zu trai­nie­ren habe“, sagt Schnei­der weiter.

Auf dem Sil­ber­kurs war Isa­bell Werth. Mit dem zwölf­jäh­ri­gen Hengst DSP Quan­taz aus dem Besitz von Vic­to­ria Max-Theu­rer absol­vier­te die erfolg­reichs­te Dres­sur­rei­te­rin aller Zei­ten eine schö­ne Run­de – bis es in die Galopp­tour ging. Feh­ler gab es sowohl in den Zwei­er- als auch in den Einer­wech­seln. „Das war sehr scha­de, weil Quan­taz sich so super wei­ter­ent­wi­ckelt hat. Konn­te das heu­te nicht so abru­fen und wir haben in der Galoppp­tour nicht in einen Rhyth­mus gefun­den. Vor einem Jahr haben wir den letz­ten Spe­cial auf einem Tur­nier gerit­ten. Seit­her nur noch Kür. Wir hat­ten da ein wenig Defi­zi­te. Ich ärge­re mich, dass wir die Auf­ga­be trai­nings­tech­nisch nicht durch­ge­rit­ten sind zu Hau­se. Im Spe­cial heu­te wuss­te Quan­taz nicht so sehr, was ich von ihm woll­te. Ich ler­ne dar­aus und wer­de mich in der Vor­be­rei­tung auf Aachen mehr auf den Spe­cial fokus­sie­ren. Quan­taz ist viel leich­ter, viel har­mo­ni­scher gewor­den. Der Macho zeigt sich jetzt mit mehr Gelas­sen­heit“, resü­mier­te Isa­bell Werth, die 78,216 Pro­zent erhielt.

Und dann kam als letz­ter Rei­ter Fre­de­ric Wand­res. Der Hage­ner Rei­ter lan­de­te schon ges­tern im Grand Prix mit dem 15-jäh­ri­gen Han­no­ve­ra­ner Duke of Bri­tain FRH (v. Dim­ag­gio) auf dem Bron­ze­rang. Heu­te im Grand Prix Spe­cial soll­te es noch bes­ser wer­den. Eine mit vie­len High­lights gespick­te Prü­fung spä­ter gab es 79,980 Pro­zent – Sil­ber! „Das ist mei­ne ers­te Medail­le bei den Deut­schen Meis­ter­schaf­ten. Das ist phä­no­me­nal“, freu­te sich Wand­res, der bereits zum drit­ten Mal beim LONGINES BALVE OPTIMUM um die Medail­len ange­tre­ten ist. „2020 war ich das ers­te Mal hier. Da hat sich Duke auf die Zun­ge gebis­sen und wir muss­ten abbre­chen. Wir haben aber nicht auf­ge­ge­ben und immer wei­ter­ge­kämpft. Heu­te freue ich mich so für das Pferd, weil er es so ver­dient hat und so kon­stant ist. Ich gön­ne es ihm so!“ Ob er nun auf eine Teil­nah­me an der Welt­meis­ter­schaft im August in Her­ning spe­ku­lie­re? Ich wür­de lügen, wenn ich sage, dass man das nicht im Fokus hat. Müs­sen uns jedoch natür­lich in Aachen neu bewei­sen. Wir konn­ten unse­re Form aus Hagen schon mit nach Bal­ve neh­men und sogar noch top­pen. Nun wol­len wir unse­re Bal­ve-Form mit nach Aachen neh­men und dann schau­en wir wei­ter“, so der Hagener.

Klaus Rhein­ber­ger Memo­ri­al Deut­sche Meis­ter­schaft Grand Prix Spe­cial
Gold: Doro­thee Schneider/ Show­time FRH                                               83,868 Pro­zent
Sil­ber: Fre­de­ric Wandres/ Duke of Bri­tain FRH                                         79,980 Pro­zent
Bron­ze: Isa­bell Werth/ DSP Quan­taz                                                        78,216 Prozent

  1. Platz: Ben­ja­mon Werndl/ Famo­so OLD 76,451 Prozent
  2. Platz: Ingrid Klimke/ Fran­zis­kus 76,373 Prozent