Gemeinsamer Starkregen- und Hochwasserschutz

Die gemein­sa­me Vor­ge­hens­wei­se für einen ver­bes­ser­ten Stark­re­gen- und Hoch­was­ser­schutz im Mär­ki­schen Kreis stand im Mit­tel­punkt der jüngs­ten Bür­ger­meis­ter­kon­fe­renz. Sie fand im Brand­schutz- und Ret­tungs­dienst­zen­trum in Alte­na-Rosmart statt.
Der enge Aus­tausch zwi­schen dem Mär­ki­schen Kreis und den Kom­mu­nen wird fort­ge­setzt. Der nach­hal­ti­ge Schutz vor Gefah­ren durch Stark­re­gen und Hoch­was­ser spielt dabei eine wich­ti­ge Rol­le. Bereits in meh­re­ren Kon­fe­ren­zen der Bür­ger­meis­te­rin und der 14 Bür­ger­meis­ter mit Land­rat Mar­co Voge ist das Fun­da­ment für eine enge Zusam­men­ar­beit bei die­sem The­ma gelegt wor­den.
Ein Grund­stein in die­sem Pro­zess war das bereits im Juni durch die Kreis­po­li­tik in Auf­trag gege­be­ne Kli­ma­fol­gen­an­pas­sungs­kon­zept (KFAK) mit dem Teil­kon­zept „Was­ser“. Der Mär­ki­sche Kreis hat sich früh­zei­tig auf den Weg gemacht, um die auf­tre­ten­den Haupt­ge­fah­ren für den Was­ser­haus­halt und die Was­ser­wirt­schaft zu ana­ly­sie­ren. Ein Fach­bü­ro wird mit einer Kon­zept­erstel­lung, der Dar­stel­lung der Was­ser­ver­sor­gung sowie der Mode­ra­ti­on und Gestal­tung des Pro­zes­ses beauf­tragt. Nicht nur lan­ge Dür­re­pe­ri­oden und das The­ma Was­ser­ver­sor­gung, son­dern auch „zu viel Was­ser“ sind Teil des beauf­trag­ten Kon­zep­tes. Neben den vie­len bereits in den Städ­ten und Gemein­den lau­fen­den Pla­nun­gen zu loka­len Maß­nah­men ist der nun gemein­sam ein­ge­schla­ge­ne Weg einer kreis­wei­ten Betrach­tung der ver­schie­de­nen Sze­na­ri­en („kein Was­ser, zu wenig Was­ser, zu viel Was­ser“) ent­schei­den­des Mit­tel zur Betrach­tung der regio­na­len Was­ser­ver­sor­gung und des Stark­re­gen­ri­si­ko­ma­nage­ments. Vor dem Hin­ter­grund des Stark­re­gen­er­eig­nis­ses vom 14. Juli hat sich das schon lau­fen­de Aus­schrei­bungs­ver­fah­ren als aus­ge­spro­chen vor­teil­haf­te Maß­nah­me erwie­sen.
Ziel des Teil­kon­zep­tes ist es, die im Mär­ki­schen Kreis auf­tre­ten­den Haupt­ge­fah­ren für den Was­ser­haus­halt und die Was­ser­wirt­schaft zu ermit­teln, zu ana­ly­sie­ren und auf den Mär­ki­schen Kreis und sei­ne Städ­te und Gemein­den zuge­schnit­te­ne Hand­lungs­emp­feh­lun­gen zur Vor­sor­ge zu erar­bei­ten. Weil durch eine städ­te­über­grei­fen­de Vor­sor­ge Gefah­ren und Schä­den in Bezug auf Stark­re­gen und Hoch­was­ser ver­min­dert wer­den kön­nen, steht der Mär­ki­sche Kreis in engem Aus­tausch mit den Städ­ten und Gemein­den. In meh­re­ren Video­kon­fe­ren­zen hat­ten sich auch die Bür­ger­meis­te­rin und die Bür­ger­meis­ter über­ein­stim­mend auf eine inter­kom­mu­na­le Zusam­men­ar­beit ent­lang der klei­ne­ren und grö­ße­ren Was­ser­läu­fe ver­stän­digt. Auch das Land NRW und die Bezirks­re­gie­rung wer­den den Pro­zess im Mär­ki­schen Kreis aktiv beglei­ten.
Koope­ra­ti­ons­ver­ein­ba­rung
Im Rah­men einer Koope­ra­ti­ons­ver­ein­ba­rung zwi­schen den 15 Städ­ten und Gemein­den sowie dem Mär­ki­schen Kreis ver­stän­dig­ten sich die Bür­ger­meis­ter nun dar­auf, auch die grund­stücks­ge­naue Erstel­lung einer Stark­re­gen-Gefah­ren­kar­te mit in den Pro­zess auf­zu­neh­men. Mit die­ser ent­schei­den­den Erwei­te­rung um eine detail­lier­te Stark­re­gen-Gefah­ren­kar­te sol­len neben wich­ti­gen topo­gra­phi­schen Aspek­ten auch Gebäu­de, Brü­cken, Ver­roh­run­gen sowie der Was­ser­ab­fluss inklu­si­ve poten­zi­el­ler Geröll- und Schlamm­mas­sen berück­sich­tigt wer­den.
Land­rat Mar­co Voge erläu­tert dazu: „Wir haben durch die Kerb­tal­la­gen, unse­ren enor­men Was­ser­reich­tum und die his­to­risch gewach­se­ne Bebau­ung ent­lang der Was­ser­läu­fe eine ganz spe­zi­fi­sche Situa­ti­on in unse­rem Kreis. Für die Flüs­se und ihre Zuläu­fe gibt es bereits sehr genaue Hoch­was­ser-Gefah­ren­kar­ten. Durch die enor­men und punk­tu­el­len Regen­mas­sen im Juli wur­den aber beson­ders klei­ne Bäche zu gro­ßen Gefah­ren. Mit dem nun beschlos­se­nen Pro­zess und den dazu­ge­hö­ri­gen Instru­men­ten stel­len wir die rich­ti­gen Wei­chen, um wei­te­re Vor­sor­ge­maß­nah­men zu ergrei­fen. Die Zusam­men­ar­beit zwi­schen dem Kreis und den Städ­ten und Gemein­den ist her­vor­ra­gend. Ganz aus­drück­lich möch­te ich mich bei der Bür­ger­meis­te­rin und den Bür­ger­meis­tern für die gemein­sa­men Anstren­gun­gen der ver­gan­ge­nen Wochen und Mona­te bedan­ken. Für einen ver­bes­ser­ten Stark­re­gen- und Hoch­was­ser­schutz zie­hen wir an einem Strang.„
Kreis­di­rek­to­rin Bar­ba­ra Diens­tel-Küm­per ergänzt: „Im Mär­ki­schen Kreis wur­den in den Vor­jah­ren schon vie­le Gewäs­ser ent­fes­selt, Auen­be­rei­che wie­der her­ge­stellt und Reten­ti­ons­räu­me geschaf­fen. Dar­an kön­nen wir anknüp­fen, wenn es dar­um geht, wei­te­re Maß­nah­men zu fin­den, die ins­be­son­de­re vor Hoch­was­ser schüt­zen.„
Wei­te­res Vor­ge­hen
Eine Auf­takt- und Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung wird noch in die­sem Jahr statt­fin­den. Eben­falls wird mit den für das Kon­zept erfor­der­li­chen Ana­ly­sen (zum Bei­spiel zu kli­ma­ti­schen Bedin­gun­gen, Struk­tu­ren der Was­ser­ver­sor­gung etc.) begon­nen. Die Stark­re­gen­ge­fah­ren­kar­te wird ab dem kom­men­den Jahr erstellt. Über Work­shops und Fach­ge­sprä­che wer­den die betrof­fe­nen Akteu­re und Insti­tu­tio­nen (Unter­neh­men, Pri­vat­per­so­nen, Gewäs­ser-Anlie­ger, Land­wirt­schaft, etc.) sowie die Städ­te und Gemein­den kon­ti­nu­ier­lich am Pro­zess betei­ligt. Auf die­se Wei­se soll das Gesamt­kon­zept gemein­schaft­lich ent­wi­ckelt und spä­tes­tens im Herbst 2023 vor­ge­stellt werden.

Die gemein­sa­me Vor­ge­hens­wei­se für einen ver­bes­ser­ten Stark­re­gen- und Hoch­was­ser­schutz im Mär­ki­schen Kreis stand im Mit­tel­punkt der jüngs­ten Bür­ger­meis­ter­kon­fe­renz. Sie fand im Brand­schutz- und Ret­tungs­dienst­zen­trum in Alte­na-Rosmart statt. Foto: Märkischer Kreis