Impfzentrum in Lüdenscheid ist bereit

Pünkt­lich zum 15. Dezem­ber ist das Impf­zen­trum des Mär­ki­schen Krei­ses in Lüden­scheid auf­ge­baut. Alle Hoff­nun­gen rich­ten sich nun dar­auf, dass noch in die­sem Jahr ein Impf­stoff zuge­las­sen wird.  
Arbeits­auf­trag erfüllt! Das Land NRW hat­te den Kreis auf­ge­for­dert bis Mit­te Dezem­ber ein Impf­zen­trum auf­zu­bau­en. In einer Wochen­end­ak­ti­on hat der Kreis gemein­sam mit dem Dienst­leis­ter Opti­mal Mes­se-und Aus­stel­lungs­bau Men­den, dem Tech­ni­schen Hilfs­werk (THW) und der Feu­er­wehr Lüden­scheid die His­to­ri­sche Schüt­zen­hal­le in Lüden­scheid in ein Impf­zen­trum ver­wan­delt. Bis zu sechs Impf­stra­ßen kön­nen hier par­al­lel betrie­ben wer­den. 
„Cha­peau, alle Betei­lig­ten haben sehr gute Arbeit geleis­tet“, bedankt sich der Lei­ter des Kri­sen­stabs, Horst Peter Hoha­ge. Nun gel­te es, die Zeit bis zur Ver­fü­gungs­stel­lung des Impf­stoffs zu nut­zen, um alle wei­te­ren orga­ni­sa­to­ri­schen Fra­gen wie bei­spiels­wei­se die Lage­rung, den Trans­port und die Auf­be­rei­tung des Impf­stoffs, die Rege­lun­gen zur Ter­min­ver­ga­be sowie die Ablauf­pla­nung der Imp­fung zu klä­ren. Bis Weih­nach­ten soll das Impf­zen­trum ein­satz­be­reit sein. „Die Her­aus­for­de­rung wird es sein, die Ver­füg­bar­keit des Impf­stoffs, die Dis­po­si­ti­on der zu imp­fen­den Per­so­nen und die Bereit­stel­lung des Per­so­nals auf­ein­an­der abzu­stim­men“, meint Hoha­ge.
Die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund, Land und Kreis ist klar: Grund­sätz­lich über­neh­men Bund und Land die Kos­ten für den Betrieb des Zen­trums je zur Hälf­te. Der Bund beschafft und bezahlt den Impf­stoff, das Land NRW sorgt für die Ver­tei­lung und Auf­be­rei­tung, der Kreis ist ver­ant­wort­lich für den Betrieb des Impf­zen­trums.
Das Per­so­nal stel­len der Kreis und die Kas­sen­ärzt­li­che Ver­ei­ni­gung West­fa­len-Lip­pe (KVWL). Wäh­rend der Kreis neben der Ver­wal­tung auch den Sicher­heits­dienst orga­ni­siert, küm­mert sich die KVWL um die Bereit­stel­lung des medi­zi­ni­schen Per­so­nals auch für die geplan­ten mobi­len Teams. Die Abstim­mungs­ge­sprä­che lau­fen. 
Nach den bis­he­ri­gen Pla­nun­gen sol­len die Imp­fun­gen abge­stuft erfol­gen. Bis­her gibt es dazu eine gro­be Richt­li­nie. Zuerst sol­len mobi­le Teams soge­nann­te vul­nerable Grup­pen etwa in Pfle­ge­hei­men imp­fen. Danach fol­gen Pfle­ge­be­dürf­ti­ge und Risi­ko­pa­ti­en­ten, die aber noch mobil sind und zum Impf­zen­trum kom­men kön­nen. Vor­rang haben auch medi­zi­ni­sches Per­so­nal und Beschäf­tig­te der kri­ti­schen Infra­struk­tur. Erst wenn aus­rei­chend Impf­stoff zur Ver­fü­gung steht, soll die Imp­fung auf die Haus­ärz­te über­tra­gen wer­den. 
Hoha­ge rech­net zunächst mit einem Poten­ti­al von ca. 18.000 Per­so­nen in Ein­rich­tun­gen, die je nach Impf­be­reit­schaft durch mobi­le Teams auf­ge­sucht wer­den. Die Ver­füg­bar­keit des Impf­stoffs wird das Tem­po bestim­men. Das Land NRW geht davon aus, dass der Impf­stoff zu Beginn nur in begrenz­ten Men­gen zur Ver­fü­gung ste­hen wird.
„Anfangs wird der Schwer­punkt in der mobi­len Imp­fung lie­gen, sie wird dann nach Bedarf und Impf­stoff­ver­füg­bar­keit am Impf­zen­trum hoch­ge­fah­ren. Das wird sicher nicht vom ers­ten Tag an in Voll­last lau­fen“, ist sich der Kri­sen­stabs­lei­ter sicher. Die Inbe­trieb­nah­me des sta­tio­nä­ren Zen­trums wird vor­aus­sicht­lich mit 2–3 Impf­stra­ßen star­ten. „Spä­ter kön­nen wir auf bis zu 6 Impf­stra­ßen hoch­zie­hen“. 
Im Voll­last­be­trieb ist eine täg­li­che Betriebs­zeit in zwei Schich­ten von 8 bis 20 Uhr mon­tags bis sonn­tags zu gewähr­leis­ten. Bei gerin­ge­rer Aus­las­tung sei ein Ein­schicht­be­trieb von 8 bis 14 oder 14 bis 20 Uhr mög­lich. Je Impf­stra­ße kön­nen in der Modell­rech­nung der KVWL und des Lan­des NRW 20 Per­so­nen pro Stun­de geimpft wer­den. Das bedeu­tet täg­lich 240 Per­so­nen je Impf­stra­ße. Bei vol­ler Aus­las­tung kön­nen idea­ler­wei­se 1440 Per­so­nen am Tag und 10.080 Per­so­nen pro Woche geimpft wer­den. Das wür­de in etwa den Emp­feh­lun­gen des Lan­des NRW ent­spre­chen. 
Nach Ein­schät­zung des Kri­sen­stabs genü­gen die Räum­lich­kei­ten in der Schüt­zen­hal­le nur in der Start­pha­se den Anfor­de­run­gen des Lan­des. Zusätz­li­che Kapa­zi­tä­ten kön­nen zu einem spä­te­ren Zeit­punkt an einem zwei­ten Stand­ort in der der ehe­ma­li­gen Fir­ma Kott­mann in Iser­lohn geschaf­fen wer­den. Der Kreis geht davon aus, dass das Impf­zen­trum min­des­tens bis Mit­te nächs­ten Jah­res betrie­ben wer­den muss. Auf Sicht soll das Impf­ge­sche­hen dann in die Ver­ant­wor­tung der nie­der­ge­las­se­nen Ärz­te über­führt wer­den. Das hängt auch von der Ver­füg­bar­keit wei­te­rer Impf­stof­fe ab, die vor­aus­sicht­lich gerin­ge­re Anfor­de­run­gen an Trans­port und Logis­tik stel­len werden.

Am Wochen­en­de wur­de in der His­to­ri­schen Schüt­zen­hal­le am Loh in Lüden­scheid ein kom­plet­tes Impf­zen­trum auf­ge­baut. Foto: Alex Bange/Märkischer Kreis