MK-Atemschutzpool nimmt seine Arbeit auf

Fast 1.200 Atem­schutz­ge­rä­te hat der Mär­ki­sche Kreis im ver­gan­ge­nen Jahr ange­schafft. Elf Kom­mu­nen betei­li­gen sich am soge­nann­ten Atem­schutz­pool. Ein­heit­li­che Stan­dards erleich­tern Arbeits­ab­läu­fe und brin­gen Vor­tei­le für die Wis­sens­ver­mitt­lung.
Im März 2020 einig­ten sich der Mär­ki­sche Kreis und die Kom­mu­nen Bal­ve, Hal­ver, Her­scheid, Iser­lohn, Kierspe, Mei­nerz­ha­gen, Nach­rodt-Wib­ling­wer­de, Neu­en­ra­de, Plet­ten­berg, Schalks­müh­le und Wer­dohl auf die Ein­rich­tung eines Atem­schutz­pools. Nach die­ser Ent­schei­dung mach­ten sich Kreis­brand­meis­ter Micha­el Kling und Sebas­ti­an Schra­ge, Fach­dienst­lei­ter Brand- und Bevöl­ke­rungs­schutz, an die Arbeit: Die Anschaf­fung von rund 1.200 Press­luft-Atem­ge­rä­ten und 1.600 pas­sen­den Mas­ken wur­de euro­pa­weit aus­ge­schrie­ben.
Ein Jahr spä­ter sind die Gerä­te schon im Ein­satz. Durch die ein­heit­li­che Aus­rüs­tung wird den Feu­er­weh­ren eini­ges an Arbeit erspart: „Wir sor­gen dafür, dass die Gerä­te funk­tio­nie­ren“, so Micha­el Kling. „Sie sind bei man­chen Ein­sät­zen Lebens­ret­ter für die Ein­satz­kräf­te. Des­we­gen müs­sen wir nach jeder Nut­zung eine War­tung durch­füh­ren“. Dafür ist das Ser­vice­zen­trum der Berufs­feu­er­wehr Iser­lohn vom Kreis beauf­tragt wor­den. Sechs Leu­te arbei­ten dort, um unter ande­rem den Atem­schutz­pool in Schuss zu hal­ten. „Vor­her muss­ten vom Hol- und Bring­dienst immer die eige­nen Gerä­te der Feu­er­weh­ren abge­holt und im Anschluss an die War­tung wie­der zurück­ge­bracht wer­den. Nun wer­den die gebrauch­ten Gerä­te direkt vor Ort gegen neue getauscht. Wir spa­ren uns Zei­ten und Wege“, erklärt Schra­ge das Modell: „Außer­dem feh­len so vor Ort kei­ne Gerä­te und die ehren­amt­li­chen Feu­er­wehr­leu­te wer­den durch die zen­tra­li­sier­te War­tung ent­las­tet.“ Außer­dem kön­ne so ein ein­heit­li­cher Stan­dard in der Instand­hal­tung gewahrt wer­den.
Vie­le Vor­zü­ge durch zen­tra­le Beschaf­fung 
Das Modell des Krei­ses bie­tet den betei­lig­ten Kom­mu­nen und damit auch den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern vie­le Vor­tei­le. Zen­tral ist die Nut­zung des ein­heit­li­chen Gerä­te­mo­dells: Die Zusam­men­ar­beit von Feu­er­weh­ren aus ver­schie­de­nen Kom­mu­nen gestal­tet sich dadurch unkom­pli­ziert. „Vor­her gab es bei den Feu­er­weh­ren im Kreis vie­le ver­schie­de­ne Atem­schutz­ge­rä­te. Allei­ne bei den regel­mä­ßi­gen Schu­lun­gen gab es des­halb für alle einen Mehr­auf­wand“, berich­tet Kling: Die Aus­bil­der müs­sen weni­ger ver­schie­de­ne Gerä­te­ty­pen ver­mit­teln.
Für die Kas­sen der Kom­mu­nen bedeu­tet die Ein­rich­tung des Pools bes­se­re Plan­bar­keit: „Vor­her konn­te es durch­aus sein, dass eine Feu­er­wehr meh­re­re Jah­re kei­ne Gerä­te anschaf­fen und dann auf einen Schlag meh­re­re aus­tau­schen muss­te. Wir zie­len jetzt auf kon­stan­te finan­zi­el­le Auf­wen­dun­gen ab“, rech­net Schra­ge. Das Inves­ti­ti­ons­vo­lu­men von mehr als vier Mil­lio­nen Euro wird durch eine „Nut­zungs­ge­bühr“ der Kom­mu­nen über die Lauf­zeit wie­der ein­ge­holt. Das Pro­jekt ist zunächst auf zwölf Jah­re ange­legt.
Posi­ti­ve Erfah­run­gen mit geteil­tem Equip­ment gibt es schon lan­ge: So wur­de schon vor vie­len Jah­ren ein gemein­sa­mes Kon­tin­gent an Schläu­chen ange­schafft, die eben­falls zen­tral gewar­tet wer­den: „Dadurch haben wir als Kreis natür­lich auch das Ver­trau­en für das Pro­jekt erhal­ten“, erzählt Kling. Die ers­ten Pla­nun­gen für die Anschaf­fung der Atem­schutz­ge­rä­te lie­gen fünf Jah­re zurück. Zu die­sem Zeit­punkt hat sich ein Arbeits­kreis, bestehend aus Fach­dienst, Feu­er­weh­ren und Ser­vice­zen­trum gebil­det, um die Anfor­de­run­gen an die Gerä­te zu defi­nie­ren. Dass nun ein Groß­teil der kreis­an­ge­hö­ri­gen Kom­mu­nen dabei und die Gerä­te da sind, ist für den Kreis­brand­meis­ter und auch für Sebas­ti­an Schra­ge ein tol­ler Moment: „Wir freu­en uns sehr, dass wir das Ehren­amt grund­sätz­lich, die frei­wil­li­gen Feu­er­weh­ren und auch die Berufs­feu­er­wehr Iser­lohn so prag­ma­tisch unter­stüt­zen können“.

Sebas­ti­an Schra­ge (rechts) und Kreis­brand­meis­ter Micha­el Kling mit den neu­en Gerä­ten aus dem Atem­schutz­pool. Foto: Mathis Schneider/Märkischer Kreis