Unternehmen trotzen schwierigen Bedingungen

Bereits zum 21. Mal hat der Deut­sche Spar­kas­sen- und Giro­ver­band eine reprä­sen­ta­ti­ve Ana­ly­se zu klei­nen und mitt­le­ren Unter­neh­men durch­ge­führt. Die sta­tis­ti­sche Grund­la­ge dafür ist die größ­te sys­te­ma­tisch aus­wert­ba­re Samm­lung von Jah­res­ab­schlüs­sen deut­scher Unter­neh­men mit etwa 300.000 Bilanzen.

Dem­nach hat Coro­na den deut­schen Mit­tel­stand unter­schied­lich stark getrof­fen. Wäh­rend eini­ge Bran­chen nur leich­te oder gar kei­ne Umsatz­rück­gän­ge ver­zeich­ne­ten, haben ande­re star­ke Ein­brü­che erlit­ten. Die befürch­te­ten zuneh­men­den Insol­ven­zen blie­ben aller­dings bis­her aus. Die klei­nen und mitt­le­ren Unter­neh­men haben in Zei­ten der Coro­na-Pan­de­mie erneut gezeigt, dass sie mit wirt­schaft­li­chen Tur­bu­len­zen umge­hen können.

Im drit­ten Quar­tal 2021 waren vie­le Unter­neh­men sogar wie­der auf einem posi­ti­ven Kurs unter­wegs. Aller­dings gibt es momen­tan star­ke Hemm­nis­se für einen Auf­schwung. „Unse­re Fir­men­kun­den sehen sich mit Lie­fer­eng­päs­sen und zum Teil explo­die­ren­den Kos­ten für Logis­tik, Roh­stof­fe und Vor­pro­duk­te kon­fron­tiert. Neben der Her­aus­for­de­rung, die­se Kos­ten­stei­ge­run­gen nach der Wert­schöp­fung im eige­nen Unter­neh­men ent­spre­chend an die Abneh­mer wei­ter­ge­ben zu kön­nen, bil­det die gege­be­ne knap­pe Ver­füg­bar­keit der Pro­duk­te mehr und mehr den Eng­pass­fak­tor in den Unter­neh­men aus. In der Wirt­schafts­pres­se kann man dies mitt­ler­wei­le täg­lich lesen, ins­be­son­de­re im Bereich der Halb­lei­ter. In den Unter­neh­men unse­rer Regi­on spielt eher die Knapp­heit von Metal­len jeg­li­cher Art die größ­te Rol­le. Mit­tel­fris­tig erwar­ten wir ins­ge­samt wie­der eine Nor­ma­li­sie­rung“, hob Vor­stands­mit­glied Mike Ker­nig bei der Prä­sen­ta­ti­on der Umfra­ge hervor.

Zu die­sen Her­aus­for­de­run­gen kam Mit­te Juli dann noch die Flut­ka­ta­stro­phe. Die Kom­mu­nen in der Regi­on und die dor­ti­gen Unter­neh­men sind unter­schied­lich stark betrof­fen. Neben den staat­li­chen Hilfs­pro­gram­men hat die Ver­ei­nig­te Spar­kas­se sehr kurz­fris­tig Kre­dit­pro­gram­me für die Sofort­hil­fe bereit­ge­stellt, um den Hoch­was­ser­ge­schä­dig­ten schnell und unbü­ro­kra­tisch zu hel­fen. Sowohl für gewerb­li­che als auch pri­va­te Antrag­stel­ler gibt es zins­güns­ti­ge Kre­di­te. Alle Kre­dit­an­fra­gen wer­den „abso­lut prio­ri­siert“ bear­bei­tet. Ent­spre­chend posi­tiv ist das Feed­back der Kun­den ausgefallen.

Durch die­se Dop­pel­be­las­tung ste­hen vie­le Unter­neh­men und Selbst­stän­di­ge nach wie vor unter Druck. Aller­dings haben sich die Mit­tel­ständ­ler als beson­ders anpas­sungs­fä­hig gezeigt. Dank einer nach wie vor guten Eigen­ka­pi­tal­aus­stat­tung sowie der Fähig­keit äußerst fle­xi­bel auf ver­än­der­te Gege­ben­hei­ten zu reagie­ren, sind sie gut auf­ge­stellt. Auch wäh­rend der Kri­se haben die Unter­neh­men ihre Beleg­schaft hal­ten kön­nen, sodass die Aus­gangs­la­ge für eine schnel­le Erho­lung gege­ben ist. „Wir rech­nen daher nach wie vor nicht mit einer Insol­venz­wel­le. Unter der Annah­me, dass es kei­nen wei­te­ren Lock­down gibt, erwar­ten wir für das lau­fen­de Jahr ein stär­ke­res Wachs­tum in allen Bran­chen“, bekräf­tig­te Kernig.

Mehr als zwei Drit­tel der Fir­men­kun­den­be­treu­er der Spar­kas­sen sagen, dass die Inten­si­tät der Zusam­men­ar­beit mit ihren Kun­den wäh­rend der Pan­de­mie zuge­nom­men hat. Die Spar­kas­sen stell­ten erneut über­durch­schnitt­lich vie­le Mit­tel bereit. Dies zeigt, dass Spar­kas­sen auch in Zei­ten der Coro­na-Pan­de­mie ein ver­läss­li­cher Finan­zie­rungs­part­ner für Unter­neh­men und Selbst­stän­di­ge sind. Sie leis­ten einen wesent­li­chen Bei­trag zur Finan­zie­rung der mit­tel­stän­di­schen Wirt­schaft. Die Spar­kas­sen­be­ra­ter gehen davon aus, dass für ca. ein Drit­tel ihrer Kun­den der Bedarf an Kre­di­ten durch die Coro­na-Pan­de­mie sogar noch gestie­gen ist. Gleich­zei­tig sehen sie aber auch bei fast der Hälf­te ihrer gewerb­li­chen Kun­den die Ten­denz, rea­li­sier­te Gewin­ne eher im Unter­neh­men zu belas­sen, als sie in Form von Divi­den­den oder Gewinn­aus­schüt­tun­gen dem Unter­neh­men zu entziehen.

Das The­ma Nach­hal­tig­keit wird in den nächs­ten Jah­ren in allen Bran­chen an Bedeu­tung gewin­nen und neben den The­men Umwelt­freund­lich­keit / Kli­ma­ver­träg­lich­keit auch zuneh­mend die Berei­che Sozia­les und Unter­neh­mens­füh­rung mit in die Betrach­tung ein­be­zie­hen. So mes­sen bereits mehr als 95 % der Fir­men­kun­den der Spar­kas­sen dem The­ma Nach­hal­tig­keit eine mitt­le­re und gro­ße Bedeu­tung zu. Mehr als 50 % der gewerb­li­chen Spar­kas­sen­kun­den haben nach Aus­sa­ge ihrer Spar­kas­sen­be­ra­ter schon damit begon­nen, Inves­ti­tio­nen in die­sem Bereich zu tätigen.

Auch bei der Ver­ei­nig­ten Spar­kas­se im Mär­ki­schen Kreis ist die sozia­le Nach­hal­tig­keit schon lan­ge ein The­ma. Vor über 200 Jah­ren wur­den Spar­kas­sen gegrün­det, um die finan­zi­el­le Selbst­be­stim­mung und damit die gesell­schaft­li­che Teil­ha­be brei­ter Tei­le der Bevöl­ke­rung zu gewähr­leis­ten. Die­sen Auf­trag erfül­len sie noch heu­te, bei­spiels­wei­se mit dem Ange­bot kre­dit­wirt­schaft­li­cher Basis­dienst­leis­tun­gen für Jeder­mann, der För­de­rung der Ver­mö­gens­bil­dung für alle Bevöl­ke­rungs­schich­ten oder dem Enga­ge­ment für die Wirt­schafts- und Finanz­bil­dung. Das Geschäfts­mo­dell der Spar­kas­sen ent­hält damit bereits bedeu­ten­de Bestand­tei­le des­sen, was unter sozia­ler Nach­hal­tig­keit zu ver­ste­hen ist.

„Wir ken­nen unse­re Kun­den, deren Situa­ti­on, Bedürf­nis­se und Umfeld genau. Gera­de in Kri­sen-situa­tio­nen wir­ken wir als Stoß­dämp­fer und hel­fen den Unter­neh­men Schocks zu über­ste­hen. Wir stel­len schnell, flä­chen­de­ckend, ziel­ge­rich­tet und zuver­läs­sig die Lösun­gen bereit, die unse­re Kun­den benö­ti­gen: Bera­tung, Fle­xi­bi­li­tät, Liqui­di­tät und mit­tel- bis lang­fris­ti­ge Finan­zie­run­gen“, so Ker­nig abschließend.