Wenn Geld oder leichter Job locken ...

Eine 41-jäh­ri­ge Plet­ten­ber­ge­rin, eine 47-jäh­ri­ge Alten­ae­rin und eine 28-jäh­ri­ge Iser­lohne­rin sind ver­mut­lich Betrü­gern auf den Leim gegan­gen. Sie haben den Tätern per­sön­li­che Daten übermittelt.

Bei der Plet­ten­ber­ge­rin mel­de­te sich am Don­ners­tag ver­gan­ge­ner Woche angeb­lich die Kran­ken­kas­se. Der Mann über­rasch­te sie mit der Mit­tei­lung, dass ihr Pfle­ge- bzw. Des­in­fek­ti­ons­mit­tel zu stün­den. Die wür­den von nun an monat­lich zuge­sen­det. Die Ange­ru­fe­ne gab erfreut ihre aktu­el­len Per­so­na­li­en und ihre Kran­ken­ver­si­che­rungs­num­mer durch. Dann bekam sie drei­mal Links auf ihr Han­dy, die zu einer Sei­te führ­ten, auf der man mit dem Han­dy auf dem Dis­play unter­schrei­ben konn­te. Eine Mail mit einem Link auf die angeb­li­chen Doku­men­te führ­te hin­ge­gen ins Lee­re. Erst danach wur­de es der Plet­ten­ber­ge­rin klar, dass sie wohl auf einen Betrü­ger her­ein gefal­len ist. Sie erstat­te­te einen Tag spä­ter Anzei­ge bei der Poli­zei. Der Anru­fer sprach mit ost­eu­ro­päi­schen Akzent.

Eine 47-jäh­ri­ge Alten­ae­rin ließ sich mit der Aus­sicht auf einen Geld­ge­winn ver­lei­ten, Daten preis­zu­ge­ben. Sie erstat­te­te am Don­ners­tag Anzei­ge wegen Betrugs. Das Gan­ze begann bereits im Janu­ar. Die Frau bekam per E‑Mail eine Gewinn­be­nach­rich­ti­gung angeb­lich von ihrem Elek­tronik­händ­ler. Sie soll­te nur auf einen But­ton kli­cken und ihre Adress­da­ten ein­schließ­lich Geburts­da­tum ein­tra­gen. Eini­ge Zeit spä­ter klin­gel­te das Tele­fon. Der Anru­fer bestä­tig­te den Gewinn. Dies­mal war aller­dings von einem gro­ßen Online-Ver­sen­der als Ver­an­stal­ter die Rede. Der Anru­fer rede­te sich her­aus und ver­sprach die Teil­nah­me an der „Haupt­zie­hung“. Dazu müs­se sie auch ihre Kon­to­da­ten nen­nen. Das tat die Frau. Es folg­ten wei­te­re Anru­fe immer ande­rer Per­so­nen mit dem Bezug auf das angeb­li­che Gewinnspiel.

Eine 28-jäh­ri­ge Iser­lohne­rin schick­te den Tätern gleich einen Scan von ihrem Per­so­nal­aus­weis. Sie hat­te am 26. Febru­ar auf eine Online-Stel­len­an­zei­ge reagiert. Die Anbie­ter lie­fer­ten per Whats­App-Nach­richt wei­te­re Infos zur Stel­le: Sie soll­te angeb­lich als Tes­te­r­in ande­re Unter­neh­men auf Freund­lich­keit und Aus­spra­che des Ser­vices prü­fen. Der ver­meint­li­che Arbeit­ge­ber for­der­te von der Frau eine Video-Iden­ti­fi­ka­ti­on. Dazu muss­te sie sich mit ihrem Aus­weis in der Hand foto­gra­fie­ren bzw. fil­men las­sen. Es folg­ten jedoch kei­ne Auf­trä­ge. Statt­des­sen bekommt sie seit jenem Abend SMS mit Infos über Geld-Trans­ak­tio­nen von diver­sen Ban­ken auf ihre angeb­li­chen Kon­ten. Eine Woche spä­ter ging sie zur Poli­zei, um Anzei­ge zu erstatten.

Einen Gewinn oder einen leich­ten Job vor Augen, las­sen sich vie­le dazu ver­lei­ten, mehr von sich preis­zu­ge­ben als ihnen eigent­lich lieb und recht ist. Die Anru­fer nut­zen den Über­ra­schungs­ef­fekt und reagie­ren geschult auf miss­traui­sche Nach­fra­gen. Die Opfer kön­nen dabei nichts gewin­nen, son­dern nur ver­lie­ren. Was die Betrü­ger mit den Daten anstel­len, lässt sich im Ein­zel­fall oft erst Mona­te spä­ter feststellen.

Im bes­ten Fall lan­den die Mail­adres­sen nur auf Ver­sen­der­lis­ten von Spam. Mit den Anga­ben kön­nen aber auch Abos oder ande­re Ver­trä­ge abge­schlos­sen, Bestel­lun­gen getä­tigt oder Bank­kon­ten eröff­net werden.

Die Täter nut­zen die Bank­kon­ten für Straf­ta­ten. So ste­hen immer wie­der Opfer plötz­lich als Betrü­ger da und gera­ten selbst in den Focus der Ermittlungsbehörden.

Des­halb warnt die Poli­zei: Geben Sie am Tele­fon oder im Inter­net mög­lichst weni­ge Daten preis. Wer an kei­nem Gewinn­spiel teil­ge­nom­men hat, der kann auch nichts gewin­nen. Kran­ken­kas­sen oder ande­ren Unter­neh­men soll­ten Ihre Daten vor­lie­gen. Bei Fra­gen nach Geburts­da­tum oder Kon­to­ver­bin­dung soll­ten alle Alarm­glo­cken schrillen!

Soll­ten Sie auf Betrü­ger her­ein­ge­fal­len sein, erstat­ten Sie Anzeige!