Ausgeklügelter Plan mit Goldbarren und falscher Polizei

Eine 66-jäh­ri­ger Plet­ten­ber­ger ist auf fal­sche Poli­zei her­ein­ge­fal­len. Die Betrü­ger erzähl­ten ihm über Tage eine bis ins Letz­te aus­ge­klü­gel­te Lügengeschichte.

Das Gan­ze begann wie immer: Die Betrü­ger geben sich als Kri­mi­nal­be­am­te aus und erzäh­len am Tele­fon etwas über fest­ge­nom­me­ne rumä­ni­sche Ein­bre­cher. Natür­lich wird ein Zet­tel mit der Adres­se des Seni­ors gefun­den. Dies­mal erzäh­len die Täter sogar etwas von einem „äußerst schar­fen Luft­bild“ sei­nes Hau­ses. Das sei ver­mut­lich von einer Droh­ne aus auf­ge­nom­men wor­den. Die angeb­li­chen Ermitt­ler ver­ein­ba­ren, jeden Mor­gen und jeden Abend mit dem Seni­or zu tele­fo­nie­ren. So bekom­men die Betrü­ger her­aus, bei wel­cher Bank der Mann sei­ne Kon­ten hat. Im nächs­ten Schritt behaup­ten die Täter, bei der Bank gin­gen „krum­me Din­ge“ vor. Des­halb raten sie ihm, sein Geld in Gold­bar­ren zu inves­tie­ren. Das Opfer bestellt die Bar­ren bei bei sei­ner Bank. Die Täter spie­len ihm anschlie­ßend sogar einen angeb­li­chen „Mit­schnitt“ sei­nes Gesprächs mit der Bank vor. Dar­in ist zu hören, wie sich ver­meint­lich im Hin­ter­grund zwei Män­ner dar­über unter­hal­ten, wie sie dem Seni­or die Gold­bar­ren steh­len kön­nen. Das soll als Beleg die­nen, dass die Ban­ker „krum­me Din­ge“ vor­ha­ben. Spä­ter behaup­ten die Täter, dass sein Gold gegen unech­tes Gold aus­ge­tauscht wür­de. Also holt der Seni­or das wert­vol­le Metall zu sich nach Hau­se. „Zwecks Über­prü­fung“ holt die fal­sche Poli­zei die Bar­ren dort ab.

Nach der Über­ga­be am Frei­tag bricht die kon­ti­nu­ier­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­on abrupt ab. Das Opfer wähl­te alle mög­li­chen Num­mern sei­ner angeb­li­chen Ansprech­part­ner bei der „Poli­zei“. Alle Anru­fe gehen ins Lee­re – bis auf den bei der rich­ti­gen Poli­zei. Die muss dem Mann mit­tei­len, dass er von rich­ti­gen Betrü­gern bestoh­len wurde.

Der Abho­ler dürf­te zwi­schen 22 und 25 Jah­re alt sein. Er wirk­te schlank, hat­te blon­des Haar, trug ein brau­nes Sweat­shirt und eine blaue Jeans. Er sprach ein­wand­frei Hoch­deutsch. Sein Haupt-Gesprächs­part­ner am Tele­fon hat­te einen köl­schen Ein­schlag. (cris)