Dressurqueen Isabell Werth zum 17. Mal Meisterin

Neun Teil­neh­mer bewar­ben sich um die Deut­sche Meis­ter­schaft in der Grand Prix Kür, am Ende fan­den sich Dres­sur­queen Isa­bell Werth (Foto) und DSP Quan­taz an der Spit­ze wie­der. Als letz­tes Paar gin­gen sie an den Start und zeig­ten eine bril­lan­te Kür. Tosen­den Applaus bekam die Rhein­ber­ge­rin, die ihren „Macho“ DSP Quan­taz, einen 12- jäh­ri­gen Hengst von Qua­ter­back aus einer Hohen­stein-Mut­ter, zu Klän­gen von „Pomp & Cir­cum­s­tances“ durchs Vier­eck tan­zen und glän­zen ließ. 85,450 %. GOLD. Ganz so easy, wie es aus­sah, war es aber nicht für Isa­bell Werth: „Kür kann er. Jedoch hat­te er sich heu­te Mor­gen beim Trai­ning über­legt, dass ihm etwas am Platz nicht pass­te. Habe dann ein­fach nur noch gebe­tet, dass der Hei­li­ge Geist ihn noch erei­len möge“, lach­te die 17-fache Deut­sche Meis­te­rin. „Wir waren des­halb nicht ganz in der Musik, da er die eine Ecke nicht so moch­te. Die opti­ma­le Los­ge­las­sen­heit hat­ten wir noch nicht, aber Quan­taz wird immer bes­ser und siche­rer. Die Kür, die ich heu­te gerit­ten bin, ist zeit­los – und sie ist Ama­ret­tos alte Kür. Sicher 20 Jah­re alt. Die­se Kür haben schon eini­ge Pfer­de gehabt, sie war zum Bei­spiel auch Satch­mos Welt­meis­ter­schafts­kür.“ Nun aber gibt es bald eine neue Kür, extra maß­ge­schnei­dert für Quan­taz. „Freue mich sehr dar­auf. Es wird eine Kür zur Musik von Bon­nie Tyler, die wird schon anspruchsvoll!“

Anspruchs­voll war auch die Run­de von Fre­de­ric Wand­res und Duke of Bri­tain FRH, einem 15-jäh­ri­gen Han­no­ve­ra­ner Wal­lach von Dim­ag­gio x Rubin­stein. 83,375 Pro­zen­te gab es von den Rich­tern. Das bedeu­te­te den zwei­ten Deut­schen Vize­meis­ter-Titel an die­sem Wochen­en­de beim LONGINES BALVE OPTIMUM. „Kür ist ein­fach unser Ding. Das war ein phä­no­me­na­les Wochen­en­de – mehr kann ich dazu nicht sagen!“, so der über­glück­li­che Hage­ner, der für den Hof Kas­sel­mann arbeitet.

Eine Pre­mie­re gab es auch für Reit­meis­te­rin Ingrid Klim­ke: Erst­mals stand die zwei­fa­che Mann­schafts­olym­pia­sie­ge­rin, zwei­fa­che Mann­schafts­welt­meis­te­rin, vier­fa­che Mann­schafts- und vier­fa­che Ein­zel­eu­ro­pa­meis­te­rin der Viel­sei­tig­keit auf dem Trepp­chen in der Dis­zi­plin Dres­sur. „Zwei Mal war ich bei den Deut­schen Meis­ter­schaf­ten Dres­sur an fünf­ter Stel­le. Jetzt Bron­ze zu gewin­nen ist toll, habe mich sehr gefreut! Fran­zis­kus hat sich her­vor­ra­gend prä­sen­tiert und er hat­te bei­de Anten­nen bei mir“, so Ingrid Klim­ke, die mit ihrem 14-jäh­ri­gen Han­no­ve­ra­ner Hengst Fran­zis­kus (von Fider­tanz) auf 82,825 Pro­zent kam. Damit ver­dräng­te sie Ben­ja­min Werndl von den Medail­len­rän­gen. Der

Bru­der von Jes­si­ca von Bre­dow-Werndl war kurz davor, erst­mals eine Medail­le bei den Senio­ren zu gewin­nen. Dafür aber kann sich der Auben­hau­se­ner aber den­noch über sei­ne guten Leis­tun­gen in Bal­ve freu­en: Bun­des­trai­ne­rin Moni­ca Theo­do­res­cu nomi­nier­te den 37-Jäh­ri­gen und sei­nen 13-jäh­ri­gen Olden­bur­ger Famo­so OLD (v. Fare­well III) für das Natio­nen­preis-Team von Aachen.

Ins­ge­samt ste­hen nun für die Mann­schaft von Aachen fol­gen­de Reiter/Pferde fest: Isa­bell Werth & DSP Quan­taz, Fre­de­ric Wand­res & Duke of Bri­tain FRH, Ingrid Klim­ke & Fran­zis­kus sowie Ben­ja­min Werndl & Famo­so OLD.

Isa­bell Wert­hs Kom­men­tar: „Ingrid ist jetzt die ältes­te im Aache­ner Team – nicht mehr ich. Nur dass ihr das mal gehört habt.“ Ingrid Klim­ke wird also in Aachen sowohl in der Dres­sur als auch in der Viel­sei­tig­keit an den Start gehen. Aber Frau­en sind ja bekann­ter­ma­ßen Multitasking-Talente.

Doro­thee Schnei­der wird nicht in der O‑Tour an den Start gehen. „Bal­ve ist die 1. Sich­tung, Aachen die 2. Sich­tung. Vor­aus­set­zung für das Aache­ner Team war, dass alle drei Prü­fun­gen gerit­ten wer­den. Und Doro ver­zich­te­te auf die Kür heu­te in Bal­ve, da sich Show­time noch im Auf­bau befin­det. Des­halb wird Doro­thee in der I‑Tour von Aachen an den Start gehen.“

Neben den Medail­len wur­de noch ein wei­te­rer beson­de­rer Preis ver­ge­ben: Für den bes­ten New­co­mer bei der Deut­schen Meis­ter­schaft. Die­ser fiel an den Bay­er Franz Trisch­ber­ger. Der 32-jäh­ri­ge Berufs­rei­ter hat­te mit sei­nem Wal­lach DSP James Bond Grand Prix Platz zwölf belegt (71.820 Pro­zent). Im Spe­cial wur­den sie mit 70.804 Pro­zent Zehn­te, in der Kür neun­te. Der Best-New­co­mer-Preis wur­de ver­ge­ben von der Lise­lott- und-Klaus-Rheinberger-Stiftung.