Konfliktlösung: Volkshochschule bildet Mediatoren aus

Die Aus­bil­dung zum Media­tor star­tet Mit­te Mai zum zwei­ten Mal in Hemer. Die berufs­be­glei­ten­de Aus­bil­dung ent­spricht den Vor­ga­ben der Rechts­ver­ord­nung. Das Dozen­ten­team der Aka­de­mie für Kon­flikt- und Füh­rungs­kom­pe­tenz und die Grün­de­rin des Cen­tral­re­gis­ters Media­ti­on Deutsch­land bie­ten die Aus­bil­dung in der Volks­hoch­schu­le in Hemer, Nel­ken­weg 5–7, an. Die fach­über­grei­fen­de Aus­bil­dung fin­det über elf Mona­te an sechs Wochen­en­den und zwei Bil­dungs­wo­chen statt.

Gebüh­ren­freie Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen zur Aus­bil­dung in Media­ti­on fin­den am Diens­tag, 22. März online und am Sams­tag, 23. April, um 18.30 Uhr in den VHS-Räu­men der Albert-Schweit­zer-Schu­le Len­dringsen, Böings­er Weg 5, 58710 Men­den, Raum 102 statt. Inter­es­sier­te kön­nen sich unter www.vhs-mhb.de oder 02373/ 94713–0 anmelden.

Wei­te­re Infos zur Aus­bil­dung in Media­ti­on unter www.vhs-mhb.de!

Media­ti­on ist ein Ver­fah­ren zur kon­struk­ti­ven, frei­wil­li­gen Bei­le­gung von Kon­flik­ten und als Opti­on zur außer­ge­richt­li­chen Kon­flikt­bei­le­gung in Deutsch­land gesetz­lich gere­gelt. Dabei unter­stützt die Media­to­rin bzw. der Media­tor die Kon­flikt­par­tei­en dabei, wie­der kon­struk­tiv mit­ein­an­der ins Gespräch zu kom­men und soge­nann­te „win-win-Lösun­gen“ zu fin­den. Typi­sche Tätig­keits­fel­der sind Aus­ein­an­der­set­zun­gen in Unter­neh­men, Ehe und Fami­lie, Miet- und Erb­schafts­streit­fäl­len, Nach­bar­schaf­ten und Schu­len, Umwelt- und Kom­mu­nal­po­li­tik. Media­to­ren/-innen sind dar­auf spe­zia­li­siert, die Streit­häh­ne wie­der mit­ein­an­der ins Gespräch zu brin­gen. Und am Ende fin­den die­se selbst eine für bei­de Sei­ten zufrie­den­stel­len­de Lösung. So las­sen sich vie­le Kon­flik­te schnel­ler, ein­ver­nehm­li­cher und güns­ti­ger lösen als vor Gericht.

Die Fort­bil­dung wen­det sich an alle, die ihre Kon­flikt­kom­pe­tenz ver­bes­sern und beruf­lich oder pri­vat nut­zen wol­len. Dabei sind die Anfor­de­run­gen erheb­lich: Gute Mediatoren:innen müs­sen Meis­ter der Empa­thie sein, eine hohe kom­mu­ni­ka­ti­ve Kom­pe­tenz haben und Eska­la­tio­nen aus­hal­ten kön­nen. Sie benö­ti­gen Kom­pe­ten­zen in Kom­mu­ni­ka­ti­on und Psy­cho­lo­gie, Grup­pen­dy­na­mik und Orga­ni­sa­ti­ons­ent­wick­lung. All dies wird im Lehr­gang gelernt und inten­siv trainiert.

Die Fort­bil­dung wird von der Dozen­tin Moni­que Rid­der gelei­tet. Sie ist seit 2006 als Media­to­rin und seit 2010 auch als Aus­bil­de­rin tätig. Ihr pri­mä­res Ein­satz­ge­biet als frei­be­ruf­li­che Media­to­rin sind Betrie­be und ande­re Orga­ni­sa­tio­nen. Mal wol­len Teams ihre Zusam­men­ar­beit wie­der in Schwung brin­gen. Mal sind es Füh­rungs­kräf­te oder Unter­neh­men, die sie in Streit­fäl­len als all­par­tei­li­che Drit­te ein­bin­den. Moni­que Rid­der erklärt, war­um das so ist: „Die Wirt­schaft hat erkannt, dass schwe­len­de Kon­flik­te teu­er sind. Stu­di­en der KPMG bezif­fern die Rei­bungs­ver­lus­te auf ca. 20% der Gesamt­per­so­nal­kos­ten. Media­ti­on lohnt sich für die Fir­men also nicht nur emo­tio­nal und in der Sache, son­dern auch finanziell!“

Bis­her ließ das Media­ti­ons­ge­setz lei­der offen, wer sich „Zertifizierte/r Mediator/in“ nen­nen darf! Die­se Lücke schließt nun end­lich eine Rechts­ver­ord­nung vom August 2016. Sie regelt deutsch­land­weit die Aus- und Fort­bil­dung. Dar­an müs­sen künf­tig alle Bil­dungs­trä­ger ihre Qua­li­fi­zie­run­gen aus­rich­ten. Das freut die Volks­hoch­schu­le Men­den-Hemer-Bal­ve sehr. Denn ihre Aus­bil­dung über­steigt die Kri­te­ri­en der Ver­ord­nung deut­lich – und das bei einem ver­gleichs­wei­se sehr güns­ti­gen Preis. Typisch vhs eben!